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Digital unterstütztes Home-Office in der Kommunalverwaltung


Warum digital unterstütztes Home-Office? 

Die neue Form des digital unterstützen Home-Offices stellt eine Alternative zur herkömmlichen Präsenzarbeit dar, und kann auch von Seiten der Kommunen attraktiv genutzt werden. 

Familie und Beruf sind grundsätzlich besser zu vereinen, wenn das Privat- und Berufsleben nicht unmittelbar auseinanderfallen. Häusliche und berufliche Aufgaben können so aufeinander abgestimmt werden, was insbesondere Familien mit Kindern oder pflegebedürftigen Personen zu Gute kommen kann. Gleichzeitig entfallen für viele Arbeitnehmer*innen lange Fahrtwege zu den jeweiligen Dienststellen. Des Weiteren belegen unterschiedliche belastbare Studien, dass die Arbeitnehmer*innen die von zu Hause arbeiten gleichzeitig besser motiviert sind und weniger Krankheitstage aufweisen, da die Ansteckungsgefahr vor Ort mit Kolleg*innen oder im ÖPNV auf dem Weg zur Arbeit wegfallen würde. Erwiesen ist auf jeden Fall, dass das neue Mitarbeiter*innenbild aus der Wirtschaft, was durch Offenheit und Vertrauen geprägt ist, für die Arbeitnehmer*innen als motivierend und wertschätzend wahrgenommen wird. Die Kommunen sollen diese neue Form der Arbeitsweise, auch bedingt durch die Corona-Krise, als Anlass nehmen, die Vorteile eines digital unterstützen Home-Offices umzusetzen. 

Dennoch kann sich das Arbeiten von zu Hause nur dann als vorteilhaft für Verwaltungsmitarbeiter*innen und der Kommunen selber darstellen, wenn unterschiedliche Voraussetzungen gegeben, bzw. geschaffen werden können: 

 1. Technik und Logistik 

2. Prozesse und Organisation 

3. Führung und Controlling 

4. Recht und Compliance 

5. Kultur und Motivation 

6. Moderation und Kommunikation 

So ist zum Beispiel eine entscheidende Stellschraube für die Praxistauglichkeit und Umsetzung der alternativen Arbeitsform die Anbindung an das Internet und insgesamt die Verfügbarkeit geeigneter IT-Komponenten. Es stellt sich also die Frage, inwieweit der heimische IT-Arbeitsplatz den Anforderungen zur Erfüllung der Aufgaben im Home-Office entspricht. Folglich ist es leicht einzusehen, dass sich mit der Umstrukturierung der Arbeitsbedingungen auch Fragen für die Kommunen hinsichtlich der Rahmenbedingungen ergeben. Das Spannungsfeld zwischen Mach- und Finanzierbarkeit des Ermöglichens eines neuen Arbeitsumfeldes zum einen und den gesetzlichen Vorgaben zum Home-Office zum anderen, ergeben einen diversitären Blickwinkel auf die neue Form des Arbeitens. Die Kommunen müssen sich also passgenau auf die Entwicklungen einstellen und für die Arbeitnehmer*innen geeignete Tools flächendeckend zur Verfügung stellen. Ein interkommunaler Austausch kann dabei auch hilfreich sein. 

Klar ist jedoch, dass alle aufgezählten Aspekte für das Funktionieren eine digital unterstützte Home-Office Alternative erst einmal ausgetestet werden müssen. Insbesondere die neue Form der „Führung auf Distanz“ ist für beide Parteien, die Verwaltungsmitarbeiter*innen, sowie die Kommunen eine neue zu bewältigende Herausforderung. Weiter kann auch die Akzeptanz der Mitarbeiter*innen hinsichtlich der Home-Offices auseinander gehen. Laut Statistischen Bundesamtes leben 42% der Bundesdeutschen in Single-Haushalten (Stand 2018) und somit stellt sich die Frage, ob das Argument bestehend aus der Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familie hier noch greift. Des Weiteren fallen kurze Gespräche mit den Kolleg*innen vollkommen weg und der Austausch ist somit viel mühseliger, auch wenn dieser durch den digitalen Einfluss bereits deutlich verbessert worden ist. Die Kommunen müssen hier also Fingerspitzengefühl zeigen, um gleichermaßen die „Innovativen“ und „Traditionalisten“ von neuen Konzepten der Arbeitsweisen zu überzeugen und die Mitarbeiter*innen langfristig zu binden.