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Künstliche Intelligenz in der Kommunalverwaltung:
Chance oder Risiko?


Algorithmische Entscheidungssysteme haben schon jetzt Einzug in viele Alltagsbereiche gehalten und Teile der Arbeitswelt revolutioniert. Erste Kommunen nutzen einfache Systeme wie Chatbots oder ChatGPT, um niedrigschwellige Aufgaben zu erledigen. Doch die Möglichkeiten gehen viel weiter. Die Habbel GmbH und das Zentrum für die digitale Entwicklung sehen in ihr das Potenzial, die Verwaltung Deutschlands grundlegend in ihrer Arbeitsweise zu verändern. Aus Sicht der Autoren müssen für eine erfolgreiche Implementierung spezielle Vorrausetzungen geschaffen werden.

Die wesentlichen Erkenntnisse der Studie lauten:

  • Es bedarf eines innovationsoffenen KI-Umfelds mit Prioritätensetzung durch Bund und Länder. Die Erarbeitung von Musterstrategien durch Experten, Unternehmen und Spitzenverbänden hilft dabei.
  • Künstliche Intelligenz braucht Daten, um erfolgreich eingesetzt werden zu können. Diese sind in den Kommunen in großer Menge vorhanden, müssen aber konsequent digitalisiert werden, da sie bisher oft nur in analoger Form vorliegen. Da sie zudem in unterschiedlichen Registern gespeichert sind, ist eine Standardisierung notwendig. Erste Schritte in diese Richtung wurden 2021 mit dem Registermodernisierungsgesetz gemacht.
  • Da neue Technologien neue rechtliche Rahmenbedingungen erfordern, ist es notwendig, bestehende Gesetze, wie z.B. § 35a VwVfG, anzupassen und neue Regelungen zu formulieren. Dieser rechtliche Rahmen ist auch wichtig für die Akzeptanz in den Behörden und in der Bevölkerung. 

Chancen und Risiken

Das größte Potenzial sieht das Autorenteam in der Einführung von algorithmischen Entscheidungssystemen vor allem bei der Automatisierung von zeitaufwändigen und repetitiven Aufgaben in der Verwaltung. Wichtig ist, dass KI die Arbeit von qualifizierten Fachkräften unterstützt und nicht ersetzt, die letztendliche Entscheidung liegt beim Menschen. Aber die Qualität kann durch Automatisierung verbessert werden.

Von größter Bedeutung gleichzeitig aber auch das größte Risiko ist der Datenschutz und der verantwortungsvolle Umgang mit sensiblen Daten. Wichtig, auch im Hinblick auf die Arbeitsplatzsicherheit, ist die Herausforderung, das vorhandene Personal weiterzubilden und neue Mitarbeiter mit entsprechenden Qualifikationen für die Arbeit in der öffentlichen Verwaltung zu gewinnen. Auch durch die Schaffung neuer Stellen in Bereichen wie z.B. Datenmanagement.