Demografischer wandel

Unternehmensnachfolge: eine große Herausforderung für kleine und mittlere Unternehmen


Laut einer Studie der KfW sind 227.000 mittelständische Betriebe auf der Suche nach Nachfolger*innen. Dem Bundeswirtschaftsministerium zufolge ist das Thema Unternehmensnachfolge demnach neben der Digitalisierung eine der größten Herausforderungen. Für den Mangel an Nachfolgeinteressenten können mehrere Gründe angeführt werden. Zum einen sind viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) Familienbetriebe, die häufig über mehrere Generationen weitergeführt werden. Allerdings entscheiden sich immer mehr Söhne und Töchter von Unternehmensführer*innen gegeben die Übernahme des Betriebes, weil sie eigene berufliche Pläne verfolgen oder mehr Zeit für die eigene Familie haben möchten. Des Weiteren seien viele Menschen Risiko aversiv und würden demnach eine Festanstellung dem unternehmerischen Risiko bei Selbstständigkeit bevorzugen. Auch die Tatsache, dass immer mehr junge Menschen sich gegen eine Ausbildung und für ein Studium entscheiden ist ein Problem für den Fachkräftemangel und die Unternehmensnachfolge. Der Zusammenhang zwischen Fachkräftemangel und Engpässen bei der Unternehmensnachfolge läge in den Effekten des demografischen Wandels wie auch der zunehmenden Akademisierung.

Innerhalb der nächsten drei Jahre wird ein Fünftel aller Firmeninhaber*innen in Schleswig-Holstein Nachfolger*innen für ihre Betriebe suchen. Auch in Sachsen-Anhalt oder Rheinland-Pfalz liegen die Quoten mit 14 und 10 Prozent relativ hoch. Verschiedene Programme vermitteln bereits bei der Suche. Sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene gibt es ein breites Angebot an Förderprogrammen sowie Vermittlungsbörsen. Viele involvierte Akteur*innen wie das Bundeswirtschaftsministerium oder der Deutsche Industrie- und Handelskammertag wirken unterstützend bei der Vermittlung mit.

Trotz vieler Bemühungen und Stellschrauben kann der zugrundeliegenden Herausforderung des demografischen Wandels nur bedingt begegnet werden. Die Frage, welches Ausmaß der gesamtwirtschaftliche Schaden annimmt, ist nur schwer zu beantworten. Doch insbesondere in ländlichen Regionen werden die Konsequenzen des Nachfolgeengpasses spürbar werden.

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